6 Wege in die sexuelle Lust
Raus aus der Unlust-Falle mit diesen 6 Tipps.
6 Wege in die sexuelle Lust
Wer ist betroffen?
Während die Sexualität von manchen als die schönste Nebensache der Welt beschreiben wird, sieht es für einige ganz anders aus. In anonymen Umfragen geben zwischen 15 und 35% der erwachsenen Frauen und ca. 5% der Männer an, von sexueller Lustlosigkeit betroffen zu sein. Da das Thema oft noch tabuisiert wird, fühlen sich die Betroffenen oft hilflos und alleine gelassen. Gerade Partnerschaften können, wenn die Lustlosigkeit – auch Libidoverlust genannt – nur einen der beiden Partner*innen betrifft, schnell belastet sein. Oft entstehen innerhalb der Beziehung Vorwürfe, Verzweiflung, Druck und Hilflosigkeit auf beiden Seiten.
Was sind Gründe für den Libidoverlust
Es ist völlig normal, Phasen sexueller Lustlosigkeit durchzumachen. Es gibt viele Gründe, warum jemand vorübergehend weniger Interesse an sexuellen Aktivitäten haben kann. Dazu gehören beispielsweise Stress, körperliche oder emotionale Erschöpfung, hormonelle Veränderungen (auch: Einnahme der Anti-Baby-Pille), bestimmte Medikamente (z. B. manche Psychopharmaka, Blutdruckmedikamente), gesundheitliche Probleme (z. B. hormonelle Störungen, Depressionen, Schilddrüsenerkrankung) oder einfach natürliche Schwankungen im sexuellen Verlangen. Auch Streitigkeiten, Konflikte oder Unzufriedenheit in der Beziehung können das sexuelle Verlangen mindern. Es ist wichtig zu betonen, dass sexuelle Lustlosigkeit keine Seltenheit ist und nicht zwangsläufig ein Zeichen für ein größeres Problem darstellt. Es ist jedoch auch wichtig zu wissen, dass man Maßnahmen dagegen ergreifen kann und nicht zwangsläufig seiner Unlust ausgeliefert ist. Gerade wenn diese zu einem längeren und belastenden Zustand wird, sollten die Ursachen identifiziert und Unterstützung gesucht werden.
Denn eine erfüllende Sexualität ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Beziehung, sondern auch ein wesentlicher Aspekt des individuellen Wohlbefindens. Die Suche nach mehr sexueller Lust ist keine oberflächliche Angelegenheit, sondern ein Schritt hin zu einer tieferen Verbindung und einem erfüllten Leben.
Welche Maßnahmen kann ich ergreifen?
1. Ursachen abklären
Wenn du Medikamente oder Nahrungsergänzungmittel nimmst, überprüfe, ob diese zu Libidoverlust führen können. Nur wenn du sicher sein kannst, dass deine sexuelle Unlust nicht durch körperliche Erkrankungen oder Medikamente beeinflusst wird, solltest du dich den seelischen Faktoren widmen.
Stelle dir folgende Fragen:
- Wie lange besteht meine sexuelle Unlust? Gab es einen speziellen Auslöser?
- Wie geht es mir? Gibt es zurzeit Dinge, die mich stressen oder belasten?
- Besteht die sexuelle Unlust generell oder nur mit bestimmten Menschen (z. B. meiner/m Partner*in?). Wie
- Wie geht es mir in meiner Partnerschaft? Bin ich zufrieden? Streiten wir oft?
Sexuelle Unlust kann auch die Folge eines traumatischen Ereignisses, im Besonderen natürlich sexuelle Übergriffe etc., sein. In diesem Fall kann eine Psychotherapie helfen, die Ereignisse zu verarbeiten und so den Weg zu sexuellen Lust wieder freilegen.
2. Stressmanagement
Stress kann die sexuelle Lust beeinträchtigen. Er kann die Produktion von Sexualhormonen wie Testosteron verringern und die Blutzirkulation beeinträchtigen, was die sexuelle Erregung stört. Auch können stressbedingte Sorgen und Ängste die Fähigkeit zur Entspannung und Hingabe im intimen Moment behindern. Für die Entstehung von sexueller Lust ist die Aktivierung des Parasympathikus, ein Teil unseres autonomen Nervensystems, wichtig. Er ist für die Förderung der Entspannung und die Steigerung der Blutzufuhr zu den erogenen Zonen verantwortlich.
Techniken wie Meditation, Yoga, Atemübungen oder regelmäßige Entspannungsübungen können helfen, den Stress zu reduzieren. Auch Sport und Bewegung bieten einen guten Ausgleich zur Hektik des Alltags und helfen, deine innere Anspannung wieder auszubalancieren. Wenn du in einer Beziehung lebst, sind gemeinsame Ausflüge, ein Besuch in der Therme oder einfach nur gemütliches Zusammensitzen ebenfalls sehr zu empfehlen.
3. Kommunikation
Wenn du eine/n feste/n Sexualpartner*in hast ist es wichtig, das offene und freundliche Gespräch zu suchen. Berichte von deiner sexuellen Unlust und wie es dir damit geht. Es ist auch die Gelegenheit, noch offene Konflikte und Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. Wichtig ist, dass ihr euch gegenseitig zuhört, zu Wort kommen lasst und verständnisvoll bleibt. Das ist nicht immer leicht. Sobald ihr anfangt, euch gegenseitig Vorwürfe zu machen oder in Streit geratet, brecht das Gespräch lieber ab und führt es zu einem anderen Zeitpunkt weiter. Das Sprechen über Gefühle wie auch eine offene, wertschätzende Kommunikation stärken die Intimität zwischen Menschen. Die Intimität und emotionale Verbundenheit sind besonders für die Sexualität von Frauen notwendig, damit sie sich fallen lassen können.
4. Intime Zeit für dich selbst
Wann hast du dir zuletzt Zeit allein für deine persönliche Sexualität und deine Fantasien gegeben? Wenn du ein Mann bist, ist es wahrscheinlich weniger lang her, wie wenn du eine Frau bist. Die weibliche Selbstbefriedigung ist immer noch deutlich tabuisierter als die von Männern. Schade, denn sie hilft, die eigene Sexualität kennenzulernen und sich selbst besser zu verstehen. Hab also keine Scheu oder Scham davor! Mach es dir gemütlich, lass deiner Fantasie freien Lauf und lasse alle Empfindungen einfach da sein.
5. Fantasie und Kreativität
Manchmal ist die sexuelle Unlust auch ein Zeichen dafür, dass das Sexualleben in der Partnerschaft eingeschlafen ist. Wie in anderen Bereichen des Lebens (z. B. im Beruf, beim Sport etc.) will sich auch die Sexualität weiterentwickeln. Ist es in einer Beziehung sexuell langweilig, liegt das zumeist an einem fehlenden Austausch über sexuelle Wünsche und Fantasien. Das muss nicht so bleiben! Schafft, wie unter Punkt (3) Kommunikation beschrieben, eine vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre. Dann gibt es mehrere Möglichkeiten, wie ihr an das Thema herantreten könnt:
- Ihr sprecht darüber, was euch beim Sex gefällt. Dann beginnt ihr, euch von euren (bisher vielleicht noch geheimen) Vorlieben zu erzählen.
- Ihr geht gemeinsam bestimmte Vorlieben, die euch einfallen, durch und erzählt euch gegenseitig, was ihr davon haltet. A: „Fesselspiele“? – B: „Ohja, das stelle ich mir total interessant vor.“ – A: „Ah da bin ich unsicher, das muss ich nicht unbedingt ausprobieren“. Dannach ist B an der Reihe: „Gemeinsam einen Porno anschauen?“…usw.
- Erotische Spiele, die Fragen oder Anregungen für Rollenspiele etc. beinhalten.
6. Verabredungen & Verbindlichkeit
Sex ist manchmal wie Sport: man hat nicht unbedingt einfach so Lust drauf. Wer kennt das nicht? Du wolltest heute noch ein Workout machen, liegst aber gerade so gemütlich auf der Couch. Nur mit Müh und Not rappelst du dich auf, weil schließlich bist du gleich mit deiner Freundin verabredet! Also schlüpfst du in die Schuhe und läufst los. In den ersten Minuten noch zäh, verändert sich dein Zustand plötzlich: deine Muskeln werden durchblutet, du wirst locker und huuuuuch „Das Joggen macht ja doch Spaß!“. Im Nachgang fühlst du dich erfrischt und kraftvoll. Jaaaaa….so kann das auch mit Sex sein – erst das Tun macht Lust auf mehr. In einem Alltag voll mit Arbeit, Verpflichtungen, Einkaufen, Kinder, Steuererklärungen etc. entsteht die sexuelle Lust bei vielen eben nicht spontan und nicht von selbst. Auch wenn es komisch klingen mag: verabrede dich mit deinem/r Partner*in zum Sex! Vielleicht habt ihr nicht gleich Lust, aber das macht nichts: macht es euch doch einfach mal gemütlich und startet mit zärtlichen Berührungen. Lasst ohne Druck und in eurem Tempo mehr daraus werden.
Lass dich unterstützen!
Wenn du es schaffst, in einer erfüllten Beziehung und in Harmonie mit deiner Sexualität zu leben, bist du auf dem guten Weg in ein ausgeglichenens Leben voll Zufriedenheit. Brauchst du hierbei Unterstützung? Informiere dich über die Möglichkeit einer 1:1 Beratung! Oder ihr wollt euch als Paar beraten lassen? Hier kommst du zum Angebot für Paare.
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