Bin ich hochsensibel –
Was ist eigentlich Hochsensitivität?
Eine Zusammenfassung des Artikels von Harald Krampe und Annette von Randenborgh im Psychotherapeuten-journal vom Juni 2023
Einführung
Die Wissenschaft ist gerade dran, Hochsensitivität und was das bedeutet, wie häufig es vorkommt usw. besser zu verstehen. Und eins ist schonmal gewiss: Reize wirken nicht auf jeden gleich. Auf manche wirkt die umgebende Welt intensiver bzw. weniger intensiv als auf andere.
Gleich schonmal vorweg: wenn man sich die Sensitivität auf einem Spektrum vorstellt, dann ist es nicht besser oder schlechter höher bzw. niedriger angesiedelt zu sein. Ob man zu den Sensitiven oder weniger Sensitiven gehört: es geht letztendlich immer darum, sich zu kennen und das Leben darauf angepasst zu gestalten.
Was ist Hochsensitivität?
Das Hauptmerkmal der Hochsensitivität die Besonderheit in der Wahrnehmung und Verarbeitung von Reizen. Wir alle sind ständig Reizen ausgesetzt: Licht, Geräusche, die Kleidung die wir tragen, Gerüche, andere Menschen, Gespräche usw. Unsere Sinnesorgane sammeln kontinuierlich Daten und liefern diese weiter ans Gehirn, wo „entschieden“ wird, welche von diesen Informationen überhaupt in unser Bewusstsein dringen sollen.
Auf Hochsensitive wirken Reize intensiver. In der Konsequenz ist auch die Reaktion auf den Reiz und die Reizverarbeitung intensiver.
Um das zu veranschaulichen kannst du dir kurz mal vorstellen, in einem dunklen Raum zu sein…………und ein gedimmtes Licht geht an: wie wirkt das auf dich, wie reagierst du?
Stell dir jetzt vor, du bist in einem dunklen Raum…..und ein sehr grelles Licht geht an. Wie wirkt das jetzt? Wie reagierst du jetzt?
Ich vermute, dass sich die Vorstellung der Situation mit dem grellen Licht unangenehmer anfühlt. Für Hochsensitive ist „Licht“ – respektive alle Reize – schneller „grell“!
Wie wirkt sich diese Besonderheit in der Reizverarbeitung aus?
- Hochsensitive geraten schneller in einen Zustand der Übererregung, weil das Gehirn stimulierter und aktivierter ist, im Vergleich zu normalsensitiven Menschen. Das führt dann schneller zu innerer Anspannung und Unbehagen.
- Feinheiten und Details werden eher wahrgenommen, weswegen manchmal eine besondere Begeisterung für Kunst, Musik usw. entwickelt wird.
- Erlebnisse und Erfahrungen rufen intensive und anhaltende Emotionen hervor, was oft auch mit einem langen, tiefgründigen Nachdenken über die Situation verbunden ist.
- In unbekannten oder konflikthaften Situationen kann sich das Phänomen der „Verhaltenshemmung“ zeigen: wenn es zu einer Überfrachtung an Reizen kommt, z. B. weil die Situation neu, überraschend oder von Druck gekennzeichnet ist, brauchen Hochsensitive mehr Zeit für die Reizverarbeitung was zu einem „Erstarren“ führen kann – gemäß dem Motto „Erst verarbeiten was da gerade passiert – dann handeln“.
Wer ist hochsensitiv?
Schätzungsweise 20% der Bevölkerung sind hochsensitiv, wobei Männer und Frauen gleich oft betroffen sind. Was ganz wichtig ist: es handelt sich, anders als es vielleicht in den Medien suggeriert wird nicht um eine klare Gruppe an Personen, weil Hochsensitivität kontinuierlich und normalverteilt ist.
Ein Problem, das besonders die sensitiven Männer betrifft, ist der Konflikt mit dem traditionellen männlichen Stereotyp: Empfindsamkeit passt da nicht so gut rein. Das kann zur Folge haben, dass die eigene Sensitivität negativ bewertet und unterdrückt wird. Auf Dauer kann das zu großen inneren Spannungen führen, weil man eben nicht so sein kann, wie man eigentlich ist.
Leben mit Hochsensitivität
Find Your Nature – und gestalte dein Leben dazu passend. Das ist ja wirklich für alle Menschen wichtig. Hier kommen ein paar Ideen, auf was Hochsensitive achten können:
- Eine positive Sicht auf die eigene Empfindsamkeit zu entwickeln ist ein erster und wichtiger Schritt, der den Selbstwert stärkt und es ermöglicht, das persönliche Potential zu entfalten. Ziel ist, sich ganzheitlich und authentisch wahrzunehmen und geben zu können.
- Hochsensitive Personen (HSPs) profitieren auch besonders von Entspannungsübungen und es kann sinnvoll sein, diese auch zum aktiven Stressmanagement anzuwenden.
- Die Feinfühligkeit kann genutzt werden, um frühzeitig Anzeichen von Stress bei sich wahrzunehmen und Gegenmaßnahmen einzuleiten.
- Wissen was mir gut tut: z. B. können ganz bewusst auch Zeiten des Alleinseins eingeplant werden, weil dann HSPs besonders gut regenerieren und sich erholen. Am besten ist es, wenn man mit einer guten Kommunikation für Verständnis wirbt, dann sorgt das Alleinsein Wollen auch nicht für Irritation beim nahen Umfeld. Weiterhin hilft das Ausprobieren verschiedener Tätigkeiten um herauszufinden, was gut zu einem passt: Yoga, Meditation, Wandern, Lesen usw.
Fazit
Wir werden uns und unsere Mitmenschen besser verstehen, wenn wir das Konzept der Hochsensititvität kennen. Wie bei so Vielem geht es schlussendlich darum, das Leben so zu gestalten, dass es bestmöglich zu einem passt!
Lass dich unterstützen!
Wenn du im Einklang mit deiner Persönlichkeit, deinen Neigungen und inneren Anteilen lebst, hast du einen wichtigen Schritt in Richtung eines ausgeglichenen und zufriedenen Lebens gemeistert. Manchmal ist das aber gar nicht so leicht! Wenn du Schwierigkeiten hast, dich zu verstehen und dein Leben für dich zufriedenstellend zu gestalten, informiere dich hier über eine 1:1 Beratung, in der ich dir zu Klarheit verhelfe und dich bei der Umsetzung wichtiger Schritte unterstütze.
- +49 151 70605485
- info@findyournature.de
- find.your.n.a.t.u.r.e